Man kann sich in vielen Fällen gar nicht vorstellen, wie traurig und wütend man auf sich selbst, auf seine eigenen Fehlschläge, auf das eigene Versagen sein kann. In seinem Innern ist man mit tiefer Traurigkeit und einer durchwühlenden unsagbaren Wut erfüllt. Die sich leise in das innerste der Seele schleicht und die Gefühle ergreift.

Ich bin enttäuscht über mich selbst, über mein Versagen, ich wollte diese Hürde doch endlich bestehen. Und jetzt, jetzt steh ich vor meinem Spiegelbild und doch ganz neben mir. Wütende Traurigkeit läßt Tränen über mein Gesicht rollen. Ich habe zu viel Gefühl und zu wenig Beherrschung gezeigt.

Ich bin eben nicht aus Stein, ich bin keine Figur, kein Roboter den man aufzieht und der dann funktioniert. Ich bin ein Mensch, der sein bestes gibt, sich anstrengt und dessen Anstrengung unbelohnt bleiben?

Immer wieder aufs neue Enttäuscht von anderen und vor allen Dingen, von mir selbst. Warum kann ich manchmal nicht einfach kalt sein, cool bleiben?

Doch Kälte ist nichts im Leben, was zählt ist immer nur Wärme. Und dieser Gedanke, diese Erkenntnis, lässt mich wieder neuen Mut fassen.